Im Vorarlberger Landesmuseum ist derzeit eine interessante Ausstellung zum Bergbau zu sehen, die mit einem interessanten Programm verbunden ist. Dazu ist auch ein Begleitbuch erschienen: BERGAUF BERGAB – 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen. Hrsg.: Thomas Stöllner, Peter Thomas. VML Verlag Maria Leidorf: Bochum 2015.
Einige Beobachtungen dazu möchte ich hervorheben:
- Es schien mir interessant, dass ein Interesse an der Besiedelung der Alpen mit dem Bergbau zusammenhing: Zunächst Kupfer, Salz, später Eisen und heute das Wolframerz Scheelit.
- Hervorgehoben wird aber auch die Bedeutung des Kulturtourismus. Damit hat der Ruhrpott gute Erfahrungen gemacht. Aber auf diese Erfahrungen oder die Erfahrungen in Svalbard wird nicht näher eingegangen. Schließlich geht es um die Ostalpen. Aber immerhin die Eisenstraße würde dazu gehören – mit ihrer Vielzahl von Museen.
- Wertvoll an dem Begleitbuch ist auch, dass nicht nur Ausstellungsstücke präsentiert werden, sondern auch Verfahren der Wissensgewinnung: Archäologie, Montanarchäologie, Archäometrie, Archäometallurgie, Isotopenanalyse, Dendrochronologie, Archäobotanik, Archäozoologie, Historische Quellen und Wissenschaften. Dazu kommen dann die digitalen Hilfsmittel: Geoinformationssysteme, Flugzeugunterstütztes Laserscanning, Informationsspeicherung und Wissensrepräsentation.
- Der eigentliche Charakter der Digitalität wurde aber nicht erfasst. Die Anwendungen lesen sich wie eine moderne Form des Zettelkastens, wenngleich mit den Vorteilen einer ungleich schnelleren Abgleichung und neuen Datenzugängen.
- Interessant scheint daher das digital aufbereitet Material zu sein. Weniger dagegen der Titel der Ausstellung (BERGAUF BERGAB ist bereits der Name einer Zeitschrift und sagt eigentlich wenig über das in den Berg hinein aus). Unklar auch, wie die Selektion vorgenommen wurde, denn interessante Teil der Ostalpen werden nicht einbezogen.